Klimafreundlich planen, wohnen und arbeiten 

Vom Menschen verursachte CO2-Emissionen sind schlecht fürs Klima. Gebäude können viel bewirken für den Klimaschutz. Wer sein Haus gut dämmt, braucht wenig Energie. Wer diese Energie dann noch aus erneuerbaren Quellen bezieht und ohne fossile Brennstoffe heizt, wohnt quasi CO2-frei. Das bietet Minergie. Gleichzeitig schützen Minergie-Gebäude vor übermässiger Sommerhitze und sorgen rund um die Uhr für frische Luft. 

Klima schützen und wohlfühlen

Minergie-Gebäude: Klimaoptimiert und behaglich

Das Klima schützen heisst, möglichst kein CO2 in die Atmosphäre abzugeben. Im Gebäudebereich bedeutet das konkret, auf fossile Energieträger (Gas, Öl) zu verzichten, die wertvolle erneuerbare Energie hoch effizient zu nutzen und selbst Energie zu produzieren. In einem Minergie Gebäude zu wohnen oder zu arbeiten verbessert nicht nur den CO2-Fussabdruck, es lebt sich auch komfortabler. Im Sommer wie im Winter bewegt sich die Innentemperatur im idealen Bereich und die Luft ist stets frisch.

Minergie ist CO2-frei im Betrieb

Minergie-Gebäude sind dank rein erneuerbaren Energien wie Wärmepumpen im Betrieb CO2-frei. Da aber jede Energiequelle über den Lebenszyklus gesehen CO2-Emissionen verursacht (zum Beispiel beim Bau des Wasserkraftwerks) und die Erstellung von Gebäuden viel Energie braucht, ist das Potenzial, Gebäude klimaoptimiert zu bauen und zu betreiben noch immer sehr gross. Seit 2023 gelten deshalb für die CO2-Emissionen in der Erstellung bei allen Minergie-Neubauten Grenzwerte.

Was bringt es? 

Der Gebäudesektor ist in der Schweiz für einen Viertel der jährlichen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Noch sind über 1.2 Mio. Gebäude nicht gedämmt, 900'000 fossile Heizungen in Betrieb. Auch im Neubau könnten die CO2-Emissionen technisch-ökonomisch nochmals um die Hälfte reduziert werden.

Minergie-Gebäude schützen vor Hitze 

Der Minergie-Baustandard stellt hohe Anforderungen an die Qualität der Raumluft und an einen überdurchschnittlichen Schutz vor der Sommerhitze. Was gut ist für die Gesundheit geht aber auch Hand in Hand mit dem Klimaschutz, sei es die gut gedämmte Gebäudehülle, die automatische Frischluftzufuhr der Lüftung, die Wärmerückgewinnung aus der Abluft oder der hochwertige Sonnenschutz.

Minergie-ECO: Für höchste Ansprüche 

Wer alles will, baut im Minergie-A-ECO-Baustandard. Kein anderer Baustandard stellt höhere Ansprüche an den Klimaschutz in Betrieb und Erstellung, die Eigenstromproduktion, die Wahl ökologischer und gesunder Baumaterialien und ein optimales Raumklima (Frischluftzufuhr, Temperatur, Schadstoffe, Monitoring). Ein Minergie-A-Gebäude deckt seinen Energieverbrauch für Heizung, Warmwasser, elektrische Geräte und Beleuchtung durch eigens produzierte erneuerbare Energien selbst – meist mit Photovoltaik. Das klappt dank einer sehr guten Dämmung der Gebäudehülle und der effizienten Geräte. Meist wird das Gebäude mit einer Minergie-P-Gebäudehülle gebaut und entspricht damit auch einem Passivhaus.

Knacknuss Winterstrom 

Im Winter ist erneuerbare, saubere Energie für die vielen zusätzlich installierten Wärmepumpen ein knappes Gut. Im Sommer dagegen ist Strom dank Photovoltaik zeitweise im Überschuss vorhanden. Wir müssen daher den Fokus ändern und vermehrt saisonal denken. Minergie-Gebäude sind darum im Winter besonders energieeffizient. Im Sommer wird die Überschussproduktion ins Netz gespiesen, für das Elektroauto verwendet oder sogar für den Winter gespeichert. 

Klimafreundlich wohnen auf einen Blick

  • All-in-one für klimafreundliche Bauherrschaften 
    Vom Klimaschutz sollen alle profitieren – neben Umwelt und Wirtschaft auch Bauherrschaften und die Nutzenden des einzelnen Gebäudes. Der Minergie-Baustandard umfasst darum eine umfassende Qualitätssicherung und stellt hohe Anforderungen an die Raumluftqualität und den Hitzeschutz. Je mehr der Klimawandel voranschreitet, desto wichtiger wird diese Kombination. Meist wirken die Minergie-Anforderungen in beide Richtungen, sei es die gut gedämmte Gebäudehülle, die Wärmerückgewinnung aus der Abluft oder der hochwertige Sonnenschutz.
  • Treibhausgasemissionen einsparen – 55'000 sind noch nicht genug
    Noch werden in der Schweiz allein über 900'000 Gebäude mit fossilen Brennstoffen geheizt und unnötigerweise Tonnen von schädlichen Treibhausgasen in die Atmosphäre abgegeben. Die seit 1998 gebauten über 55'000 Minergie-Bauten haben bisher schon über 12.5 Mio. Tonnen CO2 eingespart, weil die Minergie-Anforderungen zum Klimaschutz strenger sind als das Gesetz.

  • Kraftwerk auf dem Dach, Wohlfühltemperatur im Schlafzimmer
    Die Sonne ist Fluch und Segen gleichzeitig. Sie ist das erneuerbare Kraftwerk, das zum Beispiel in einem Minergie-A-Gebäude mehr Energie gibt, als die Bewohnenden für Heizen, Duschen, Kochen, Geräte etc. über das Jahr gesehen brauchen. Wegen des Klimawandels werden die Temperaturen aber immer heisser. Und hier sorgen unter anderem die Nachtauskühlung und ein kluger Sonnenschutz bei Minergie für viermal weniger Hitzestunden als die gesetzliche Norm vorschreibt. 

  • Sie werden zum unabhängigen Energie-Selbstversorger 
    Der Baustandard Minergie-A gewährleistet eine höhere energetische Unabhängigkeit. Dank hoher Energieeffizienz sinkt der Energiebedarf und die benötigte Energie wird von Photovoltaikanlagen auf dem eigenen Dach produziert. Raumwärme, Wassererwärmung, Lufterneuerung, sämtliche elektrische Geräte und die Beleuchtung werden übers Jahr gesehen durch selber produzierte Energie gedeckt. Mit einer Batterie oder einer bewussten Steuerung der Geräte können der Eigenverbrauch und damit die energetische Unabhängigkeit noch optimiert werden. Die Energie wird somit dann gebraucht, wenn sie vorhanden ist.

  • In der Zukunft angekommen
    Jetzt so bauen, dass das Gebäude auch in 50 Jahren für ein angenehmes Klima im Haus sorgt und einen Beitrag zum Kilmaschutz leistet. CO2 hat heute schon einen Preis. Minergie-Gebäude sind bereits jetzt CO2-frei im Betrieb und daher für künftige Vorgaben vorbereitet.