Das Projekt in Kürze
Der in der ersten Hälfte der 1970er Jahre erbaute Immobilienkomplex Minoteries ist einer der grössten Komplexe seiner Art im Besitz der Stadt Genf. Er befindet sich auf einem Grundstück von 6000m2 und verfügt über zwei neunstöckige Gebäude. Neben 329 Häusern mit 2 bis 5 Zimmern beherbergt er auch einen Kindergarten, Geschäfte, eine Bibliothek, ein medizinisches Zentrum und zwei Räume für sportliche Aktivitäten.
Von Herbst 2016 bis Frühjahr 2020 wurden die Getreidemühlen mit einem Gesamtbudget von CHF 93 Mio. einer umfassenden Sanierung unterzogen. Vom Erdgeschoss bis zum Dach wurde alles neugestaltet, um sowohl den Komfort der Bewohnenden als auch die Energieeffizienz des Komplexes zu erhöhen. Auch wenn verschiedene Anpassungen, wie die Umwandlung von Balkonen in Loggien, dazu beigetragen haben, die Wohnungen zu modernisieren, ist es vor allem die Energiekomponente, welche die Minoteries entscheidend umgestaltet hat.
Die Komplettsanierung der Gebäudehülle und der nun dreifach verglasten Fenster hat dem Ganzen ein zeitgemässes Aussehen verliehen und gleichzeitig die Dämmung verbessert. Die Heizungsanlage wurde komplett erneuert. Zwei Wärmepumpen (WP), die mit Abwasser betrieben werden, heizen die Gebäude und sparen so 500.000 Liter Heizöl pro Jahr. Auf dem Dach produziert ein 2000 m2 grosses Hybrid-Solarkraftwerk die benötigte Energie für Wärmepumpen (ca. 100 MWh) und Brauchwarmwasser. Der Rest der jährlich produzierten 350 MWh – das entspricht dem Verbrauch von hundert Haushalten – wird wieder ins Netz eingespeist. Heute, auf dem Weg zu Energieautonomie und null CO2-Emissionen, inspiriert der Minoteries-Komplex andere Transformationen, die in der Stadt Genf im Gange sind oder stattfinden werden.
- Zum Praxisbeispiel (Geschäftsbericht 2022)
- GE-1716 - 1719