Ökonomischer Mehrwert
Nachhaltiges Bauen in Minergie-Qualität zeigt aufgrund hoher Qualitätsansprüche an das Gebäude höhere Erstellungskosten im Vergleich zu konventionellen Standardlösungen. Sie profitieren dafür von der detaillierten Planung, den fortschrittlichen Anforderungen an die Gebäudehülle und -technik und der Qualitätssicherung für Ihr Projekt.
Berechnungen auf Grundlage konkreter Bauten in der Agglomeration Basel aus den Jahren 2024-2025 zeigen:
Die Mehrinvestitionen (Basis MFH mit drei Wohneinheiten) für den anspruchsvollen Minergie-P-Baustandard (Version 2025) im Vergleich zu einem Gebäude nach MuKEn 2025 betragen rund 2.6%. Unter Berücksichtigung des Grundstückkaufs sinken die Mehrkosten auf 1.0%. Im Vergleich zu MuKEn 2014 sind die Mehrkosten etwas geringer (v.a. wegen Photovoltaik). Details siehe Tabelle.
Eine Studie der Universität Basel aus dem Jahr 2024 (Dr. Constantin Kempf) hat 55’146 Schweizer MFH-Bauprojekten mit Baueingabe zwischen Januar 2012 und Juni 2020 analysiert.
Dadurch kommt sie zum Schluss, dass Minergie-zertifizierte Wohnungen Baukostenaufschläge von 1,6 % für den Minergie-Standard und 5,1% für Bauten nach Minergie-P oder -A mit sich bringen. Dies deckt sich mit den oben erwähnten Auswertungen, da das Referenzgebäude (MuKEn 2025) bereits eine fossilfreie Heizung, grosse PV-Anlagen usw. umfasst. Dafür können in diesen Wohnungen höhere Nettoanfangsmieten von 2,6% (Minergie) und 6,6% (Minergie-P und -A) realisiert werden. Dies deckt sich grundsätzlich mit Studien der Zürcher Kantonalbank (2008) und von Wüest und Partner (2017).
Gleichzeitig sind die Nebenkosten deutlich geringer als in einem Gebäude, das den gesetzlichen Mindeststandards entspricht. Und die Mietenden geniessen einen höheren Komfort, vor allem dank dem automatisierten Luftwechsel und dem erhöhten Hitzeschutz. Das macht Minergie-Gebäude sowohl für Vermietende als auch für Mietende attraktiv (vgl. auch N. Boogen et. al., ETHZ, 2022).
Im Gegensatz dazu weisen gemäss der Studie der Universität Basel einzelne nachhaltige Massnahmen wie Fernwärme, Wärmepumpen oder Solarenergie signifikante Mehrkosten auf, ohne dass auf dem Markt höhere Nettoanfangsmieten realisiert werden können.
Je nach Kanton erhalten Sie für den Einsatz einer bestimmten Gebäudetechnik, die Qualität der Gebäudehülle oder die Zertifizierung nach einem Minergie-Standard Fördergelder. Diese reduzieren Ihre Mehrinvestition in die Minergie-Qualität in einer netto Betrachtung deutlich. Und Sie profitieren über die Lebensdauer des Gebäudes von erhöhtem Komfort, tieferen Energiekosten und leisten einen Beitrag an den Klimaschutz.