Der Minergie-Standard: Die Basis

Der Minergie-Standard bildet die Basis für alle Minergie-Produkte. Er richtet sich an Bauherrschaften und Planende mit überdurchschnittlichen Ansprüchen an Komfort, Effizienz und Klimaschutz. Die Anforderungen des Minergie-Standards sind streng und sehr wirksam, lassen sich aber technisch und wirtschaftlich gut erfüllen. Minergie-zertifizierte Gebäude werden auch im Jahr 2050 den Anforderungen der Nutzenden und der Gesellschaft gerecht werden.

Wer noch weiter gehen und die heutigen baulichen und technischen Möglichkeiten im Sinne von «Netto-Null» ausreizen will, wählt Minergie-P oder Minergie-A und kombiniert Minergie mit dem Zusatz ECO. Oder erweitert den Betrachtungsperimeter und zertifiziert ein ganzes Areal.

Einfach zu Komfort, Effizienz und Klimaschutz

Einen Neubau so zu planen und zu erstellen, dass er Sommer und Winter komfortabel ist, kaum Energie verbraucht und das Klima schont – das funktioniert:

  1. Ausnutzung Solarpotenzial
    Das Solarenergiepotenzial am Gebäude wird voll ausgenutzt. Das Dach ist vollständig mit Photovoltaik-Modulen (PV) belegt, bei hohen Gebäuden werden die Module teils in die Fassade integriert. Alternativen zur PV sind gebäudebasierte Windturbinen und die Wärmekraftkopplung (WKK).
  2. Optimal gedämmte, luftdichte Gebäudehülle
    Eine optimale Wärmedämmung sorgt für geringe Energieverluste und Unabhängigkeit über viele Jahrzehnte. Die Dämmung schützt auch vor der Sommerhitze und die luftdichte Gebäudehülle verhindert Bauschäden (Schimmelbildung). 

    Zum Thema Effizienz
  3. Zukunftsfähiger Hitzeschutz
    Um den thermischen Komfort im Gebäude auch bei zunehmend heissen Sommern zu gewährleisten, sind die Anforderungen an den sommerlichen Wärmeschutz in Minergie-Wohnbauten viermal höher als die Norm (max. 100h/Jahr über 26.5 °C). Der Nachweis ist zudem mit Zukunfts-Wetterdaten von Meteo Schweiz zu erbringen. 

    Zum Hitzeschutz
  4. Automatische Lufterneuerung
    Die kontrollierte Lüftung sorgt automatisch und rund um die Uhr für eine gute Raumluftqualität, sei es im Schlafzimmer, Wohnzimmer, Schulzimmer oder Büro. Sie senkt die Schadstoff- und Pollenbelastung im Innenraum und bietet Schutz vor Bauschäden. Dank der Wärmerückgewinnung aus der Abluft reduziert sich zudem der Heizwärmebedarf. Es werden zahlreiche Lüftungskonzepte akzeptiert.

    Zu Gute Raumluft
  5. CO2-frei im Betrieb
    Minergie-Gebäude sind CO2-frei im Betrieb. Das bedeutet, dass sie zu 100 % mit fossilfreien Energien betrieben werden. Ausnahmen gibt es nur in speziellen Fällen wie zur Spitzenlastabdeckung oder bei der Wärme-Kraft-Kopplung.
  6. Minimierung Treibhausgasemissionen in der Erstellung
    In fossilfrei betriebenen, hocheffizienten Minergie-Gebäuden sind die mit der Gebäude-Erstellung verbundenen Treibhausgasemissionen besonders relevant. Entsprechend ist bei der Erstellung ein Grenzwert einzuhalten. Damit werden Anreize für die Ressourceneffizienz und eine klimafreundliche Materialwahl gesetzt.
  7. Installation Energie-Monitoring
    Bei Gebäuden mit einer Energiebezugsfläche von über 1'000 m2 wird ein Monitoring gefordert, das den Energieverbrauch und die Energieproduktion im Betrieb misst. Dies bildet die Grundlage für den Betriebscheck und stellt sicher, dass die optimal geplanten Gebäude auch optimal betrieben werden. Die Nutzenden können den Verbrauch ebenfalls massgeblich beeinflussen.

    Zu Performance Gap


Neben den sieben aufgeführten Anforderungen beinhaltet der Minergie-Standard weitere wichtige Vorgaben an Ladestationen für Elektrofahrzeuge, den Warmwasserbedarf sowie effiziente Geräte und Beleuchtung. Die energetische Qualität des Gebäudes wird am Ende mit der Minergie-Kennzahl gemessen. Die Energiebilanz von Minergie-Neubauten ist mindestens 25% besser als gesetzlich vorgeschrieben.

Das Minergie-Gebäude

Für Neubauten und Sanierungen


Qualität und Effizienz Die Vorteile einer Zertifizierung


Nur mit einer unabhängigen Prüfung und anschliessenden Zertifizierung ist sichergestellt, dass wirklich Minergie drin steckt, wo Minergie drauf steht. Die Zertifizierungsgebühren sind im Vergleich zum Nutzen sehr tief. Zertifizierte Gebäude lassen sich zudem günstiger finanzieren sowie besser vermieten und verkaufen.