Sanierung eines Einfamilienhauses: So passiv wie möglich!

Baujahr: 1946 / Sanierungsjahr: 2009-2012

Olivier Meile, Bauherr

Die Minergie Sanierung bietet eine Qualitätskontrolle.

Olivier Meile, Bauherr

Das Projekt in Kürze

Das 1946 erbaute Haus hatte ursprünglich 2 Wohnungen mit je 60m2. In den 1980er Jahren wurde die Erdgeschosswohnung um ca. 20m2 ausgebaut. Diese wurde mit Öl beheizt - knapp 2'000 Liter pro Jahr - während die Wohnung im ersten Stock vollständig mit festen elektrischen Heizelementen beheizt wurde.

Das Haus liegt in Flanthey VS, 750 m.ü.M. Es wurde in zwei Etappen gekauft und wird nun als Einfamilienhaus bewohnt. Am Südhang ist es ideal der Sonne ausgesetzt. Die aktuelle Wohnfläche beträgt 240m2, welche jetzt ausschliesslich mit einem Holzofen beheizt wird. Dieser befindet sich im Erdgeschoss der Wohnung. Zusätzliche Unterstützung bieten die grosszügigen Fenster, die hauptsächlich nach Südwesten ausgerichtet sind.

Zwischen 2009 und 2012 wurde das Einfamilienhaus komplett renoviert und erhielt zahlreiche direkte finanzielle Zuschüsse des Kantons Wallis und des Bundes sowie bedeutende indirekte Zuschüsse über eine Senkung der Steuerlast.

Die Arbeit im eigenen Haus ist allerdings nie beendet: Eine Ladestation für das zukünftige Elektroauto ist in Planung.

Fragen an den Bauherrn

Wo sehen Sie die Vorteile einer Minergie Sanierung?
Der grosse Vorteil einer Minergie-Sanierung, insbesondere von Minergie-P, ist der leichte Druck auf alle Handwerker und den Bauleiter, dass alle Vorgaben eingehalten werden und die Arbeiten nach Stand der Technik und in höchster Qualität ausgeführt werden. Ausserdem hat man die Möglichkeit von finanzieller Unterstützung durch Bund und Kanton, welcher unter anderem beeinflusst hat, dass die Sanierung bis zu Minergie-P durchgeführt wurde.

Was waren die Herausforderungen?
Die grösste Herausforderung war rein logistischer Natur, da das Haus während den Renovationsarbeiten bewohnt war - zuerst im Erdgeschoss, dann in den Obergeschossen. Die Koordination eines reibungslosen Baustellenbetriebs, um zu vermeiden, dass plötzlich ein Presslufthammer im Bett liegt, war eine grosse Herausforderung.

Wie lebt es sich jetzt darin?
Wohlig warm und das nur mit zweieinhalb Sters Holz... Es ist immer wieder überraschend, wie schnell man sich im Jahr - bereits im März - vor den Sonnenstrahlen schützen muss, um eine Überhitzung des Hauses zu verhindern. Dank der Storenist das Haus im Sommer aber immer kühl und die Fenster sorgen in den Sommernächten für eine sehr angenehme Belüftung und Abkühlung.

Das Gebäude im Überblick

Baujahr (Sanierungsjahre)

1946 (2009-2012)

EBF

283m2

Eigenstromproduktion

keine

Heizung

Holzfeuerung

Dämmung

Minergie-P Hülle (Standard 2010)

Zertifikat

VS-014-P

Vorher-Nachher Vergleich


Vor Erneuerung Nach Erneuerung

GEAK (Gesamtenergieeffizienz / Gebäudehülle)
G/G

GEAK (Gesamtenergieeffizienz / Gebäudehülle)
B/A

Lufterneuerung
unkontrolliert - durch die Türen, die Fassade, die Fenster und sogar die Steckdosen

Lufterneuerung
KWL mit Wärmerückgewinnung Nilan VP 18-10P

Heizung
Öl und elektrische Speicherheizung

Heizung
Holzfeuerung

Warmwasser
Elektrischer Warmwasserbereiter im Sommer; durch Ölkessel versorgt im Winter

Warmwasser
Wärmepumpe für die Abluft aus dem Haus (nach Wärmerückgewinnung zur Erwärmung der Zuluft)

Elektrizität
Haushaltsgeräte: ohne Klassifizierung
Beleuchtung: Glüh- oder Halogenlampen für Spots

Elektrizität
Haushaltsgeräte: beste Energieeffizienzklassen aus den Jahren 2006-2010
Beleuchtung: 80% LED-Beleuchtung

Gebäudehülle (U-Werte)
Fassade: 0.70W/m2K
Dach: 0.80W/m2K
Boden: 1.20W/m2K
Fenster: Uw 2.82W/m2K

Gebäudehülle (U-Werte)
Fassade: 0.12W/m2K
Dach: 0.12W/m2K
Boden: 0.15W/m2K
Fenster: Uw 1.00W/m2K

Jährlicher Energiebedarf
325 kWh/m2 oder ca. 57'000kWh (für 120m2 Wohnfläche)

Jährlicher Energiebedarf
58 kWh/m2 oder ca. 19'000kWh (für 240m2 Wohnfläche)

Nicht energetisch wirksame Massnahmen
gesamter Innenraum wurde mit besonders langlebigen Materialien und frei von gesundheitsschädlichen Dämpfen wie VOC saniert (bswp. Buchenkernküche). Zusätzlich ist das Haus von einem Permakultur-Garten umgeben und fördert so eine hohe Biodiversität.

Bildergalerie