Zukunftsweisendes Wohnbauprojekt Fischermätteli

Zehn Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 168 Eigentumswohnungen

Martin Moser, Leiter Energie und Brandschutz, Strüby Unternehmungen

Durch den Entscheid für den Standard Minergie-Areal wird Komfort, Energieeffizienz und Klimaschutz in der Planung messbar.

Martin Moser, Leiter Energie und Brandschutz, Strüby Unternehmungen

Pius Kneubühler, Bauherrenvertreter Strüby Immo AG

Mit einer fassbaren Vision und mit klaren Vorgaben an das Projektteam zum Planungsstart konnten alle Ziele ohne Mehrkosten umgesetzt werden.

Pius Kneubühler, Bauherrenvertreter Strüby Immo AG

Das Projekt in Kürze 

Das zukunftsweisende Wohnbauprojekt Fischermätteli wurde von den Strüby Unternehmungen im Herbst 2023 nach rund dreieinhalbjähriger Bauzeit erfolgreich abgeschlossen. Die zehn Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 168 Eigentumswohnungen entstanden auf einem ehemaligen Gewerbeareal in Burgdorf BE. Gebaut wurde mit über 6600 m3 Schweizer Holz, wodurch das Fischermätteli das grösste Projekt ist, welches den Minergie-A-ECO-Standard und Schweizer Holz vereint.

Der Energiebedarf für das gesamte Areal stammt zu einhundert Prozent aus erneuerbaren Quellen: der Strom von den Photovoltaik-Anlagen auf den Gebäudedächern, die Wärme für Heizung und Warmwasser von einer Heizzentrale, welche wiederum mit Schweizer Pellets versorgt wird. Das clevere, feinmaschige Mobilitätskonzept setzt auf Elektromobilität, Car-Sharing, Velos und den öffentlichen Verkehr. Ein Co-Working-Space entlastet indirekt die Verkehrswege. Ausserdem sorgt die Umgebungsgestaltung nach dem Schwammstadt-Prinzip für eine natürliche sowie effiziente Kühlung im Sommer und macht das Fischermätteli dank den vielen einheimischen Pflanzen zu einem Hotspot der Biodiversität. Den sozialen Aspekten wird mit zahlreichen Begegnungs- und Spielzonen sowie einem multifunktionalen Gemeinschaftspavillon Rechnung getragen.

3 Fragen an den Planer

  1. Welche Vorteile bietet der Standard Minergie-Areal aus Ihrer Sicht?
    Durch den Entscheid für den Standard Minergie-Areal wird Komfort, Energieeffizienz und Klimaschutz in der Planung messbar. Es gibt zwischen allen Beteiligten eine gemeinsame Basis bzw. ein gemeinsames Verständnis, wie Klimaschutz und Klimaresilienz konkret umgesetzt werden. Dennoch ist das Bewertungssystem ausreichend flexibel, um projektspezifische Besonderheiten abbilden und auch Neuheiten integrieren zu können.
  2. Was waren die Knackpunkte zum Erreichen des Standards Minergie-Areal?
    Die Planung für das Wohnbauprojekt Fischermätteli haben wir bereits im Jahr 2017 begonnen. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine Zertifizierung bzw. keinen Anforderungskatalog für das Minergie-Areal. Insofern waren wir der Zeit etwas voraus. Der zum Planungsstart, in Bezug auf Klimaschutz, gewählte innovative Ansatz entspricht inzwischen aber den heutigen Vorstellungen von zukunftssicherem Bauen. Das bereits realisierte Projekt konnte deshalb die heute gültigen Anforderungen an ein Minergie-Areal erfüllen und wurde im Frühjahr 2024 entsprechend zertifiziert.

    Die Knackpunkte in der Planung waren:
    - Generierung von ausreichend Veloabstellplätzen
    - Abstimmung eines übergeordneten Mobilitätskonzeptes (Car-Sharing, Anbindung an den öffentlichen Verkehr, Velowege usw.) auf die Bedürfnisse der künftigen Bewohnerinnen und Bewohner
    - Positionierung der Häuser, damit eine Durchlüftung im Sommer erfolgen und somit Stauwärme reduziert werden kann.
  3. Wie haben Sie diese gelöst?
    Die herausfordernde Planung der diversen Aspekte des Klimaschutzes gingen wir mit einer interdisziplinären Arbeitsweise an. Dazu konnten wir in unserem Unternehmen auf zahlreiche Fachspezialisten zurückgreifen. Nur so war es möglich, die verschiedensten Gesichtspunkte in die Planung einfliessen zu lassen und eine Lösung über die Fachbereiche hinaus zu finden.

Martin Moser, Leiter Energie und Brandschutz, Strüby Unternehmungen

Was sagt die Bauherrschaft? 

Der Erfolg unseres klimafreundlichen Gesamtkonzeptes im Sinne des Standards Minergie-Areal hat sich bereits bei der Vermarktung der Eigentumswohnungen manifestiert. Die Nachfrage war derart erfreulich, dass alle Wohnungen bis Bauabschluss verkauft werden konnten. Dies ist nicht nur den attraktiven Verkaufspreisen geschuldet, sondern nebst dem architektonischen Konzept auch den tiefen Betriebskosten, der klimaresistenten Wohnqualität und dem cleveren Mobilitätskonzept, was die Wohnungen zu einer interessanten Investition gemacht haben.

Selbstverständlich war die Realisierung durch die Strüby Konzept AG als Gesamtleisterin mit sämtlichen Fachkompetenzen im Team, von der Architektur, über die Projektentwicklung, Realisierung, Holzbau und Gebäudeunterhalt ein sehr wichtiger Faktor, um die Zielvorgaben in Bezug auf Kosten, Termine und Qualität erfolgreich umsetzen zu können.

Pius Kneubühler, Bauherrenvertreter Strüby Immo AG

Das Areal im Überblick

Bauabschluss

2023

EBF Areal total

22'905 m2

Eigenstromproduktion

Leistung ca. 734 kWp, durchschnittlicher Jahresertrag 700 MWh, PV-Modulfläche 3200 m2

Heizung

Areal-Wärmenetz, Heizzentrale mit 550 kW Leistung, Energieträger Holzpellets

Gewählte Wahlvorgaben

C2.2 Einsatz lokaler Ressourcen
D1.4 Durchlüftung im Areal
E2.4 Areal-interne Angebote zur Verkehrsreduktion
E2.5 Mobilitätsmanagement zur MIV-Reduktion
E2.7 Joker Mobilität

Zertifikat

BE-001-Areal

Bildgalerie

Quelle: Strüby Konzept AG