Villa Bamboo: Umbau und Sanierung EFH

Modernisierung in Oeschgen

Simon Birri, Architekt

Schöne Architektur soll erhalten bleiben. Mit von aussen kaum wahrnehmbaren Sanierungsmassnahmen konnte der Minergie-Standard dezent umgesetzt werden – die Villa ist fit für die Zukunft.

Simon Birri, Architekt

Der Spagat zwischen dem Erhalt der Architektur und dem Minergie-Standard ist aus unserer Sicht wirklich gelungen.

Bauherrschaft

Das Projekt in Kürze

Das schöne Gebäude aus dem Jahr 1962 wurde vom Architekten R.G. Otto geplant und 2015 von Birri Architekten AG saniert. Es liegt eingebettet zwischen Wald und Rebbergen mit einer atemberaubenden Aussicht. Die bestehende Architektur mit ihrer klaren Formensprache blieb bei der Sanierung weitgehend unverändert. Durch ein ausgeklügeltes Dämm- und Energiekonzept wurde aus dem Bestand ein zertifiziertes Minergie-Haus. Aussen wie innen treten rohe Materialien in Erscheinung. Lichtbänder und punktuelle Deckenleuchten schaffen eine ruhige und warme Atmosphäre. Aussen sollte nicht viel verändert werden – einzig wurden alle Fenster durch neue 3-fach verglaste Holzmetallfenster ersetzt und eine zusätzliche Fensterfront Richtung Tal eingezogen. Für die Wände wurden platzsparende Lösungen mit hochwertigen Dämmstoffen gefunden. Das Dach wurde bis auf die Tragkonstruktion ausgepackt und mit 200mm Glasfaserdämmung ausgedämmt. Mit diesen Massnahmen in Kombination mit dem Einbau einer kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung und einer neuen Luft-Wasser-Wärmepumpe ist die Villa fit für die nächsten Jahrzehnte.

Fragen an den Planer 

  1. Welche Vorteile bietet der Standard Minergie aus Ihrer Sicht?
    Der Minergie-Standard umfasst ein Qualitätslabel für das Gebäude. Planende und Unternehmen werden beratend unterstützt und verfolgen die gleichen Ziele. Das Label wirkt sich positiv auf den Wert des Gebäudes aus und gibt der Bauherrschaft zusätzliche Sicherheit.
  2. Was waren die Knackpunkte zum Erreichen des Standards Minergie?
    Ältere Gebäude sind meist weit von den heutigen Energiestandards entfernt. Bei schönen Bauten besteht die Kunst darin, sie so zu sanieren, dass sie ihren architektonischen Ausdruck nicht verlieren und zugleich deutlich weniger Energie verbrauchen.
  3. Wie haben Sie diese gelöst?
    Wir haben uns zunächst überlegt, was wir vom Bestand erhalten wollen und welche Elemente einfach und sinnvoll ersetzt oder optimiert werden können. Die Hauptelemente, die energetisch erneuert wurden, waren daher Dach, Fenster, Heizung und Lüftung.

Was sagt die Bauherrschaft?

Es ist ein Privileg, dass das Objekt in der Familie geblieben ist und wir dieses traumhafte Haus an einzigartiger Lage bewohnen dürfen. Früher war es «beim Grosi auf dem Berg» immer kalt. Die neuen Fenster und die optimierte Gebäudehülle sorgen jetzt für ein sehr behagliches Wohnklima. Wir legen zudem grossen Wert auf Ästhetik. Der Spagat zwischen dem Erhalt der Architektur und dem Minergie-Standard ist aus unserer Sicht wirklich gelungen.

Das Gebäude im Überblick

Baujahr

1962, Modernisierung 2015

EBF

210 m2

Heizung

Luftwärmepumpe

Dämmung

200 mm Glasfaserdämmung

Zertifizierung

AG-4515

Bildergalerie

Fotos

- Andreas Graber: Gebäudebilder innen und aussen (mit Schnee)
- Nicole Eichenberger: Gebäudebilder aussen